Ohne Scham zurückgreifen auf Massagetherapie.
In einer Meta-analysis von 2002 wird Massage als komplementäre Therapie neben manueller Therapie oder Bewegungstherapie gesehen, in einem up-date werden Studien inkludiert, in denen Massage als Einzeltherapie eingesetzt wird.
Folgende primäre items werden gemessen:
• Schmerz
• allgemeine Verbesserung
• Rücken/spezifischer funktioneller Status
• Wohlbefinden (Lebensqualität)
• Einschränkungen (zb. tägliche Aktivitäten, Arbeitsfähigkeit)
In verschiedenen Data-bases wie Medline, Cinahl und Embase ist nach Artikeln gesucht worden, die bis Mai 2008 publiziert wurden.
Die Artikel wurden, um das Risiko einer methodischen Bias einzudämmen, nach den Richtlinien der Cochrane Review Group beurteilt. Studien mit einem methodischen Fehler wurden nicht in diese Meta-analysis aufgenommen (zB mehr als 50% Ausfall).
In der Meta-analysis waren von vierzehn Studien dreizehn Studien Trials. Sieben Studien hatten ein hohes Risiko von methodischen Bias, sechs hatten ein geringes Risiko.
In zwei Studien wurde Massage mit einer ‚Nicht-Behandlung‘ (Placebo, Sham, Warteliste, keine Behandlung) verglichen:
• Massage war überlegen für Schmerz und Funktion sowohl kurz- als auch langfristig.
In acht Studien, wurde Massage verglichen mit anderen "aktiven" Interventionen:
• Massage hatte einen ähnlichen Effekt wie Bewegungstherapie (1Studie)
• Massage war wirksamer als Gelenkmobilisation (gezielt bei Schmerz) unmittelbar nach der Behandlung (1 Studie)
• Kurzfristig gesehen ist Massage wirksamer als Bewegungstherapie bei Schmerz und Funktionsstörung und auch auf lange Sicht (1 Studie)
• Massage ist kurzfristig gesehen effektiver als Entspannungstherapie bei Schmerz
(3 Studien)
• Massage ist überlegen gegenüber Akupunktur was Schmerz und Funktionsstörung angeht auf längere Sicht (1 Jahr) aber nicht kurzfristig gesehen (1 Studie)
• Massage ist effektiver kurzfristig gesehen bei Schmerz und Funktionsstörung als Selbstmanagement-Edukation, aber nach einem Jahr ist kein Unterschied mehr zu sehen (1 Studie)
• Akupressur zeigt sich wirksamer als Physiotherapie (Traktion, Manipulation, Wärme, Elektrotherapie, Übungen) sowohl kurz-als auch langfristig (2 Studien). Für die Wirksamkeit in der Funktion wurde dies in einer Studie belegt
• Massagetherapie hat eine unterstützende Wirkung für Bewegungstherapie und Selbstmanagement- Edukation was Schmerz und Funktion angeht (4 Studien)
• möglicherweise ist Akupressurmassage effektiver als klassische Massage (1 Studie)
• Klassische Massage und Thai-Massage scheinen gleich wirksam zu sein was Schmerzen anbelangt (1 Studie)
• die besten Resultate wurden gefunden bei Therapeuten mit langjähriger Erfahrung (3 Studien)
• negative Effekte waren; kurzfristige Muskelschmerzzunahme direkt nach der Massage oder eine allergische Reaktion auf Massagelotion (bei 6%)
Die Autoren beschreiben, dass ihre Schlußfolgerungen sich nicht wesentlich unterscheiden von der Analysis von 2002, aber ihre Ergebnisse sind im Wesentlichen basiert auf Evidenz von höherer Qualität.
Massage kann positive Effekte für Patienten mit subakuten und chronischen unspezifischen Schmerzen im unteren Rücken haben. Massage hat einen nachgewiesenen zusätzlichen Effekt in Kombination mit anderen Behandlungsmethoden wie Bewegungstherapie und Selbstmanagement-Edukation . Die Auswirkungen sind offensichtlich bis zu einem Jahr anhaltend.
Quelle; Furlan, A. D., Imamura, M., Dryden, T., Irvin, E. (2009). Massage for low back pain: an updated systematic review within the framework of the Cochrane back review Group. Spine, 34(16), 1699-1684.