Effekte von Massagetherapie bei Menschen mit Depressivität
(a meta-analysis)
Inklusion der Artikel:
- RCT’s oder clinical Trials
- Menschen mit einer Depression (ohne Limitierung).
dieTeilnehmer waren nicht nur Patienten
mit depressiver Störung, sondern
auch stationär aufgenommene / ambulante Patienten mit
verschiedenen
Krankheiten, Senioren, Betreuer von Patienten mit
Transplantationen, Kinder im
schulpflichtigen Alter, Medizin- und College-Studenten.
- Massagetherapie als einzige Therapie
- mindestens 1 Kontroll- Gruppe
- Messung: 1x vorher und 1x nachher
- Mütter-Kinder während und nach der Schwangerschaft wurden exkludiert
- Die vorgelegten Daten reichten aus, um die Effekt-Größe zu berechnen
Resultate:
Von 246 Artikeln aus der Literatursuche waren 31 potentielle Kandidaten für Inklusion in der meta-analysis. 17 RCT’s waren von durchschnittlicher Qualität mit einem Qualitätsscore von 6.4.
Theorien der Wirkung von Massagetherapie bei Depression
- Abnahme der Aktivität der HPA-Achse und hierdurch:
Abnahme von Stress-Hormonen, Abnahme von Blutdruck und Herzfrequenz durch Zunahme parasympatischer Aktivität.
- die Entwicklung eines therapeutischen Verhältnisses zwischen Therapeut und Klient gilt als wichtiger als das Anhaften an eine bestimmte Ausrichtung der Psychotherapie
- schmerzlindernde Wirkung, die darauf zurückgeführt wird, dass die Massage den
Parasympathikus stimuliert, was zu einer Entspannung und
einer Verringerung
der Schmerzen über einen neuronalen-Gating-Mechanismus
und einer Erhöhung
des Körper-Bewusstseins führt
- andere Theorien: - Gate-Control Theorie
- Zunahme Serotonin
- Abnahme Substance P (durch den
Körperkontakt mit einem
sofortigen beruhigenden und angenehmen Gefühl durch die Ausschüttung von Oxytocin)
Effekte der Massage Therapie
- ein Studie zeigte, dass die erste Massage schon Effekt hatte und anhielt bis zur letzten Behandlung .
- andere Studien zeigten den stärksten Effekt unmittelbar nach der ersten Behandlung, bei der die Patienten eine Abnahme des diastolischen Blutdrucks, von Übelkeit, Distress, Angst und Depression erfuhren
- verschiedene Studien zeigten eine Abnahme von Cortisol (Stresshormon)
- der Durchschnitt der Massagetherapie-Teilnehmer zeigte in 73% eine Abnahme der Depression im Gegensatz zu Teilnehmern der Vergleichsgruppe
Einschränkungen:
- Diversität an Massagetechniken, Protokollen, Dauer,
Frequenz und Studiendauer.
- unterschiedliche Messungen von Depression anhand verschiedener Fragebögen wie: CES-D, POMS (depression-scale), SCL-90, BDI, und HADS.
- verschiedene Untersuchungsgruppen wie Patienten mit LBP, Hypertension, spinal cord injuries, Krebspatienten etc.
- ein Viertel der Studien hat ein inadequates Randomisierungs-
Design.
- 13 der 17 Trials hatten eine aktive Kontrollgruppe, die Methoden anwandte wie Muskelentspannungsübungen, Interviewing, Chinesische Kräuter Therapie oder andere.
- Blindierung der Studien war nicht möglich soll aber erwähnt werden.
- keiner der Trials erwähnte einen schädlichen Effekt der
Behandlung, dennoch wurde in einigen Fällen die
Behandlung als unangenehm empfunden oder abgebrochen .
- einige gegensätzliche Effekte wie allgemeine Verschlechterung, ungewollte Verletzungen von Gewebe, Verschlimmerung von Infektionen oder Ödemen, interne Blutungen oder subcutane Hämatome wurden gemeldet.
- keine der Untersuchungen hat Messungen bzgl. der
Depression während der
Behandlungsperiode gemacht
Da Massagetherapie für depressive Patienten selten erstattet wird, ist es wichtig, die mögliche langfristige Wirksamkeit dieser Modalität wissenschaftlich zu untermauern, um die künftige Gesundheitspolitik zu beeinflussen.
Daher sind weitere gut konzipierte und längere Follow-up-Studien mit genaueren Ergebnissen erforderlich.
Hou WH, Chiang PT, Hsu TY, Chiu SY, Yen YC. ¸Treatment Effects of Massage Therapy in Depressed People: A Meta-Analysis, J Clin Psychiatry, 2010;71(7):894-901